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Inwiefern ist Schafhaltung im Wohngebiet erlaubt?

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Die Haltung von Haustieren und ihre Problematik in Mietwohnungen ist den meisten Tierfreunden bekannt. Doch wie sieht die Situation aus, wenn Sie Schafe in Wohngebieten halten wollen? Ist es überhaupt zulässig, private Nutztiere in Wohnsiedlungen zu halten?

Schafhaltung im eigenen Garten

Bei der Schafhaltung im Wohngebiet sind strenge Auflagen vorgesehen. Jeder, der Schlafe halten möchte, muss dies dem Veterinäramt melden. Anschließend wird die weitere Vorgehensweise gemäß Viehverkehrsverordnung, insbesondere die Registrierung und Zuteilung der Betriebsnummer, veranlasst. Zwar werden Schafe als pflegeleicht und anspruchslos in der Haltung angesehen, jedoch dürfen sie auch nicht willkürlich im Garten gehalten werden.

Das Tierschutzgesetz schreibt vor, dass die Tiere artgerecht gehalten werden müssen.
So sollten die Ställe der Tiere den Anforderungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen. Zudem muss die Schafhaltung in der Wohngegend so erfolgen, dass die Nachbarn nicht erheblich belästigt werden. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass Sie sich vorab mit Ihren Nachbarn abgesprochen haben. Selbst wenn alle Genehmigungen vorliegen und alles vorbereitet ist, wird Ihnen die Schafhaltung keine Freude bereiten, wenn sich die Nachbarschaft über den Geruch oder den Lärm beschwert. Die Immissionsschutzbehörden sind gemäß § 24 Bundes-Immissionsschutzgesetz auf den Hinweis durch beeinträchtigte Nachbarn zu notwendigen Anordnungen berechtigt.

Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass die Bestimmungen für die Schafhaltung im Wohngebiet von Bundesland zu Bundesland und von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sind. Um weitere Informationen zu erhalten, können Sie sich mit der zuständigen Behörde verständigen. Zudem ist es ratsam, wenn Sie vorab klären, wie Sie mit den Hinterlassenschaften der Tiere umgehen wollen. Vielleicht gibt es einen Landwirt in der Nähe, der den Mist abtransportieren kann?

Nachbarn der besonderen Art – Was ist erforderlich für eine Schafhaltung?

Bei der Überlegung, Schafe zu kaufen, sollten Sie alle relevanten Faktoren berücksichtigen und sich umfangreich über die Schafhaltung informieren. Obwohl sich die wolligen Wiederkäuer an unterschiedliche Lebensbedingungen anpassen können, sollten sie so gehalten werden, dass ihnen ein artgerechtes Leben möglich ist.
Im Folgenden erfahren Sie, was es bedarf, Schafe im Wohngebiet zu halten.

Genehmigung

Neben der Anmeldung der Schafhaltung bei der zuständigen Veterinärbehörde, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, individuelle Tierkennzeichnungen (wie Ohrmarken) zu verwenden, Bestandsregister zu führen und sich an Stichtagsmeldungen zu halten. Für weitergehende Informationen können Sie sich an den Schafzuchtverband Ihres Bundeslandes wenden. Eine Meldung bei den Tierseuchenkassen ist auch vorgeschrieben. Behalten Sie jedoch im Hinterkopf, dass sich gesetzliche Grundlagen laufend ändern können.

Unterstand

Viele Schafrassen können Sie problemlos ganzjährig auf der Weide halten. Jedoch sollten die Tiere stets einen witterungsbeständigen Unterstand haben. Dieser sollte mindestens zwei Quadratmeter pro Tier groß sein und mindestens dreiseitig geschlossen sein. Als mobiler und flexibler Unterstand eignet sich ein Weidezelt. Vorteilhaft ist es, wenn die wetterabgewandte Seite des Unterstandes offen ist. Dadurch können alle Tiere den Unterstand ständig nutzen. Wenn alle vier Seiten geschlossen sind, sollten es mindestens zwei Durchlässe geben, damit sich auch Schafe mit rangniedrigerem Rang unterstellen können.

Ein trockener, festgestampfter Boden mit einer dicken Stroheinstreu bietet den Schafen ausreichend Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit. Dazu schützt ein Dach über der Zugangsseite den Eingangsbereich sowie eine dicke Schicht Rindenmulch dafür, dass der Stallvorplatz trocken bleibt.

Futterraufen mit Trögen können Sie an der hinteren Längswand des Unterstandes anbringen. Pro Schaf sollten Sie einen halben Meter Raufe und Trog bereitstellen, um Rangeleien untereinander zu verhindern. Außerdem müssen die Schafe zu jeder Zeit frisches Wasser haben. Weiterhin ist es ratsam, einen separaten oder leicht abtrennbaren Raum zur Verfügung zu haben, den Sie als Ablammbox und für kranke Tiere nutzen können.

Futter

Schafe werden in der Landwirtschaft hauptsächlich mit frischem Gras gefüttert. Die Grasqualität bestimmt, wie viele Nährstoffe und Vitamine die Schafe in der Weidezeit aufnehmen. Im Winter und bei zu starker Abweidung sollten Sie Ihre Tiere zusätzlich mit Heu füttern. Informieren Sie sich am besten vor dem Schafkauf über die Bezugsquellen für Heu.

Ein Schaf muss normalerweise täglich zwischen 1,5 und 3 Kilogramm Trockenmasse fressen. Dies ist jedoch von vielen Faktoren wie dem Alter und Gesundheitszustand abhängig. Da Schafe Wiederkäuer sind, benötigen sie für die Aufnahme ihres Futters bis zu acht Stunden. Daher ist es von Bedeutung, dass die Tiere ständig Zugang zu Raufutter haben.

Durch das Kauen wird die Speichelbildung angeregt, was zur Verdauung beiträgt. Wenn die Schafe Kraftfutter fressen, wird hingegen kaum Speichel produziert. Die Fütterung mit Kraftfutter ist daher nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. In der Hobbyhaltung benötigen es lediglich trächtige Tiere, Mutterschafe oder Lämmer.

Tipps für die Schafhaltung

Abschließend finden Sie hier noch einige Tipps für eine erfolgreiche Schafhaltung:

  • 1. Halten Sie Schafe nicht allein
    Schafe gehören zu den Herdentieren und dürfen nicht allein gehalten werden. Wenn Sie ein Tier aufgrund einer ansteckenden Krankheit isolieren müssen, sollte es den Rest seiner Herde noch sehen können.
  • 2. Entscheiden Sie sich für eine pflegeleichte Schafrasse
    Für Anfänger ist eine robuste Landwirtsrasse eine gute Wahl. Diese können anfängliche kleine Haltungs- oder Fütterungsfehler gut verkraften.
  • 3. Haben Sie ausreichend Platz zur Verfügung
    Schafe müssen möglichst viel Platz haben, um sich bewegen zu können. Laut dem Schweizerischen Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist es unzulässig, die Tiere anzubinden. Für eine artgerechte Haltung der Schafe ist es empfehlenswert, wenn diese eine Weide zur Verfügung haben. Im Winter ist eine trockene, zugfreie und saubere Stallhaltung notwendig.
  • 4. Kalkulieren Sie den Kosten- und Zeitfaktor
    Es ist wichtig, dass Sie sich vorher über die Kosten der Haltung und den Aufwand für die Schafzucht und -haltung Gedanken machen. Die Kosten für Schafe pro Jahr variieren stark in Abhängigkeit von der Größe Ihrer Herde. Außerdem kommen noch die Kosten für Futter, einen Zaun, Impfungen und Tierarztbesuche hinzu. Ebenso sind Sie verpflichtet, regelmäßig nach den Schafen zu sehen. Planen Sie täglich Zeit ein, in der Sie Ihre Tiere kontrollieren und pflegen können.
  • 5. Die richtige Fell- und Klauenpflege
    Jedes Schaf wird mindestens einmal im Jahr, am besten im Frühjahr, geschoren, um die Wolle zu entfernen, bevor sie verfilzt und die Tiere belastet. Auch die Klauen sollten Sie regelmäßig kürzen. Dies ist ein wirksamer Schutz vor der ansteckenden Moderhinke, einer bakteriellen Infektion der Klaue.
  • 6. Machen Sie Ihren Garten sicher
    Vor dem Einzug der Schafe sollten Sie das Weideland entsprechend sichern. Ein Wildschutzzaun aus Knotengitterdraht sollte mindestens 1,80 Meter hoch sein.

Bäume sind im Sommer für Schafe eine wertvolle Sonnenschutzmaßnahme. Da jedoch die Rinde von Obstbäumen zum Leckerbissen für die wolligen Tiere werden kann, sollten Sie diese vor Verbiss schützen. Suchen Sie außerdem das Weideland nach giftigen Pflanzen und Gefahrenquellen ab.

Fazit

Die Schafhaltung bringt zwar viel Freude, jedoch auch eine große Verantwortung mit sich. Wenn Sie sich dazu entscheiden, Schafe im Wohngebiet zu halten, müssen Sie einige Vorschriften beachten und für eine artgerechte Haltung sorgen. Nur so können Sie Ihren wolligen Vierbeinern ein gutes Leben ermöglichen und davon profitieren.