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So können Sie effektiv auswendig lernen

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Auswendig lernen ist eine Aufgabe, die frustrierend enden kann. Meistens ist der Misserfolg auf eine ineffiziente Lerntechnik zurückzuführen. Die sogenannten Mnemotechniken sind Herangehensweisen, mit denen der Lernende seine Merkfähigkeit verbessern kann. So eine Lerntechnik hingegen bewirkt unter anderem, dass der Lernstoff im Langzeitgedächtnis abgespeichert wird.

Auswendig lernen – so einfach geht es

Das Auswendiglernen von Gedichten, Vokabeln und anderen bildungsrelevanten Informationen wird uns schon in Kindertagen eingebläut. Dass effektiv auswendig lernen anders geht, merken wir spätestens dann, wenn das Gelernte kurz nach dem Prüfungstag wieder in Vergessenheit gerät. Der nachfolgende Beitrag erklärt, wieso beim stupiden Auswendiglernen nicht viel hängen bleibt.

Mnemotechniken

Mnemotechniken sind zur Konzentrationssteigerung und zum effizienten Lernen da. Insgesamt geht es darum, Techniken zu finden, mit denen das Gehirn große Informationsmengen aufnehmen und wiedergeben kann. Die Idee: Je mehr Hirnareale in den Lernprozess eingebunden sind, desto größer ist der Lernerfolg. Es gibt zahlreiche Mnemotechniken, auf die Sie beim Auswendiglernen zurückgreifen können. Beispiele:

Die Loci-Methode:

Bei der Loci-Methode werden das räumliche Empfinden und das visuelle Denken miteinander kombiniert. Sie beginnen damit, dass Sie eine bestimme Route ablaufen, also beispielsweise vom Schlafzimmer in die Küche oder einmal um die Häuser gehen. Während Sie den Weg entlang laufen, suchen Sie sich eine bestimmte Anzahl (mindestens zehn) signifikante Gegenstände oder Punkte aus (Beispiel: Couchtisch, Wanduhr, Parkbank, See).

Im zweiten Schritt werden diese Punkte mit einem Bild verknüpft. Das hat den Hintergrund, dass wir uns Bilder leichter als abstrakte Daten (wie Zahlen oder niedergeschriebene Vokabeln) merken können. Rufen Sie sich nun das jeweilige Bild vor Augen, wenn Sie an dem dazugehörigen Punkt angekommen sind.

Das Zahlen-Symbol-System:

Das Zahlen-Symbol-System greift ebenfalls auf den Visualisierungs-Trick zurück. Zunächst müssen Sie sich Symbole aussuchen, die sie fortan anstelle der Zahlen von null bis neun benutzen wollen. Wenn Sie sich nun eine Zahlenreihenfolge, beispielsweise eine Telefonnummer oder einen PIN-Code einprägen wollen, rufen Sie sich statt der Zahlen die Motive in Erinnerung. Beispiel: Die eins steht für die Sonne, die zwei für den Mond und die drei für die Sterne. Statt einer 123 kommen Ihnen also die Bilder Sonne, Mond und Sterne in den Sinn.

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Lerntypen

Das Auswendiglernen komplexer Themen oder großer Datenmengen stellt die Lernenden häufig vor eine große Herausforderung. Häufig hängt das daran, dass die Lernmethode nicht zu den Stärken des jeweiligen Menschen passt. Wenn Sie Ihren Lerntyp kennen und die Lernmethode danach wählen, können Sie effektiv auswendig lernen.

Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp zeichnet sich dadurch aus, dass er sich Dinge am besten über Veranschaulichungen (wie Bilder, Symbole, Diagramme, Powerpointpräsentationen oder Texte) einprägen kann. Lerntipp: Markieren Sie wichtige Informationen farblich und/oder fertigen Sie von dem Lernstoff Mindmaps und Skizzen an.

Der auditive Lerntyp

Der auditive Lerntyp verarbeitet die Informationen zu einem Großteil über das Gehör. Er prägt sich die auswendig zu lernenden Daten beispielsweise über den Frontalunterricht, Vorlesungen, Gespräche und Diskussionen ein. Lerntipp: Schauen Sie doch mal, ob es zu Ihrem Themenschwerpunkt einen Podcast gibt.

Der haptische Lerntyp

Der haptische Lerntyp prägt sich das Wissen in der Praxis ein. Lerntipp: Der Dialog in einer fremden Sprache ist eine tolle Alternative zum herkömmlichen Vokabellernen. Vielleicht hilft es Ihnen aber auch, wenn Sie beim Auswendiglernen in Bewegung (beispielsweise auf einem Indoorfahrrad) sind.

Der kommunikative Lerntyp

Der kommunikative Lerntyp stellt den Lernstoff in einen übergeordneten Zusammenhang. Er setzt sich kritisch mit der Frage auseinander und geht die Thematik gedanklich durch. Seine Herangehensweise ist dadurch gekennzeichnet, dass er den Sachverhalt in der Tiefe analysieren will. Lerntipp: Erkundigen Sie sich, ob es eine diskussionsfreudige Lerngruppe gibt.

Wann ist auswendig lernen erforderlich?

Im Leben kommen immer wieder Situationen auf, in denen der Prüfling eine bestimmte Datenmenge abrufbereit auswendig können muss. Herausforderungen dieser Art fangen bereits in frühen Kindheitstagen an und ziehen sich bis ins Erwachsenenalter fort. Je früher Sie sich mit den unterschiedlichen Lernstrategien vertraut machen, desto effektiver werden Ihre Lernprozesse sein.

Vorträge

Vorträge sind eine von zahlreichen Situationen, in denen das Auswendiglernen dazu gehört. Die Frage ist aber nicht ob, sondern wie viel Sie am besten auswendig lernen. Das vollständige Auswendiglernen der Präsentation hat den Vorteil, dass es in zeitlicher und inhaltlicher Hinsicht Sicherheit vermitteln kann. Außerdem können Sie komplexe Abschnitte vorher ausformulieren, damit die Zuhörerschaft Ihren Gedankengang möglichst gut nachvollziehen kann.

Doch leider ist das Auswendiglernen auch sehr zeitintensiv. Zudem klingen auswendig gelernte Texte oft sehr monoton, wodurch das Interesse der Zuhörer sinken kann. Dieses Risiko können Sie vermeiden, indem Sie Ihren Vortrag nur punktuell auswendig lernen. Das bedeutet, dass Sie den Anfang und den Abschluss, die Kerngedanken und die thematischen Überleitungen bereits vorab einstudieren. In der restlichen Formulierung bleiben Sie hingegen flexibel und frei. So klingt Ihr Vortrag lebendig und ist trotzdem durchstrukturiert.

Klausuren

Das wiederholte Durchlesen der Unterlagen und das Anfertigen von Lernzetteln ist während der Klausurvorbereitung die trockene Normalität. Doch selbst wenn Sie die Klausur auf diese Weise mit einer guten Note bestehen, werden Sie wenig später feststellen, dass Ihnen ein Großteil der Informationen bereits wieder entfallen ist. Der Grund: Je nach Klausurtypus (Beispiel: Aufsatz, mündliche Prüfung oder Multiple-Choice), fällt die ideale Herangehensweise ganz unterschiedlich aus.

Gerade bei neuen Prüfungsformaten (die beispielsweise zuhause abgeleistet werden und bei denen Hilfsmaterialien gestattet sind), ist das klassische Auswendiglernen vor allem ein immenser Zeitverlust. Beispiel: Während Sie sich auf Multiple-Choice-Prüfungen gut mit dem Auswendiglernen von Fragen und Antworten vorbereiten können, geht es bei interaktiven Prüfen vor allem um die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, um die Recherchefähigkeit, Argumentationstechniken, das eigenständige Arbeiten und das ganzheitliche Verstehen.

Um ideal auf alle Arten von Klausuren vorbereitet zu sein, wählen Sie am besten eine Kombination aus den verschiedenen Lernmethoden aus. Bei gemischten Lernmethoden geschieht das Auswendiglernen nebenbei, indem Sie den übergeordneten Zusammenhang verstehen.

Vokabeln

Fremdsprachen begegnen uns nicht nur in der Schule, sondern auch auf Reisen, während der Ausbildung oder im Beruf. Darüber hinaus haben sich englische Vokabeln (wie der Coffee to go) bereits fest in unsere Alltagssprache etabliert. Das Vokabellernen ist also erforderlich, wenn Sie sich in einer globalisierten Welt zurechtfinden wollen.

Das stupide Auswendiglernen mit Karteikarten hat jedoch den Nachteil, dass es fehlerträchtig ist, weil der Kontext und der auditive Abgleich zu der schriftlichen Darstellung der Worte fehlt. Außerdem stellt die Gegenüberstellung der deutschen und der Fremdsprache automatisch eine Verbindung zu Ihrer Muttersprache her, weshalb diese Art von Lernen die falschen Hirnareale stimuliert.

Besser: Prägen Sie sich die Vokabeln im Zusammenhang mit einem ganzen Satzgefüge ein. Außerdem sollten Sie sich nicht ausschließlich auf das Wiederholen der Wortpaare, sondern auch auf ihre Aussprache und das Hören konzentrieren. Entscheidend ist, dass die Worte samt Übersetzung im Langzeitgedächtnis angelangen. Das gelingt beispielsweise, indem Sie eine überschaubare Anzahl an Vokabeln rechtzeitig (mindestens eine Woche vor dem Stichtag) wiederholen. Kurze Lernsequenzen von 15 Minuten sind besonders effektiv.

Führerschein

Allein in Deutschland werden jährlich fast zwei Millionen theoretische Führerscheinprüfungen abgelegt. Die Fahrerlaubnis erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und sorgt dafür, dass sich der jeweilige Inhaber frei bewegen kann. Doch gut ein Dritter aller Prüflinge muss aufgrund einer hohen Fehlerquote mehrmals an der Prüfung teilnehmen. Sie müssen sich das Wissen also nicht nur aneignen, sondern es im entscheidenden Moment auch abrufen können.

Ein entscheidender Teil in der Wissensvermittlung ist der obligatorische Theorieunterricht. Sie lernen am effektivsten, wenn Sie sich aktiv am Unterricht beteiligen und Verständnisfragen stellen. Ergänzend dazu, müssen Sie den Lernstoff zu Hause wiederholen. Am besten teilen Sie den gesamten Inhalt in kleine Lerneinheiten auf. Falsch beantwortete Fragen sollten Sie so lange repetieren, bis die Antworten abrufbereit in ihrem Gedächtnis gespeichert sind.

Das Praktische an der theoretischen Führerscheinprüfung ist die Tatsache, dass Sie den Fragenkatalog bereits im Voraus kennen. Für das Auswendiglernen ist das natürlich ideal. Allerdings sollten Sie auch daran arbeiten, die Regeln des Autofahrens in der Praxis zu verstehen, damit Sie Alltags- und Gefahrensituationen sicher meistern können. Wenn Sie das Grundwissen verinnerlicht haben, fällt Ihnen das Beantworten der meisten theoretischen Fragen wahrscheinlich auch ohne Auswendiglernen leicht.

Fazit

Die schulische Herangehensweise an einen Vortrag, an ein Gedicht oder eine Klausur hat mit effektiv auswendig lernen meistens nicht so viel zu tun. Das merken Sie eindeutig daran, dass ein Großteil des Lernstoffs nach der Prüfung in Vergessenheit gerät. Dabei gibt es die sogenannten Mnemotechniken, mit denen der Lernende dem Vergessen (beispielsweise durch den Gebrauch von Eselsbrücken) gezielt entgegensteuern kann. Ob eine Information ins Langzeitgedächtnis wandert, hängt also vor allem von der Herangehensweise ab!

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