Die Sicherung von Fahrzeugen gegen Diebstahl hat mittlerweile eine lange Tradition. Die Technik stellt allerdings besondere Anforderungen an eine Diebstahlsicherung für Automatikgetriebe. Nicht alle Systeme sind bei diesen Fahrzeugen sinnvoll.
Tipps zur Diebstahlsicherung
Die Autodiebe bringen vor der Ausführung ihrer Tat zunächst in Erfahrung, wie groß ihre Chancen sind, nicht entdeckt zu werden. Dabei spielt es eine erheblich Rolle, ob das Auto in einer Garage oder auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt wurde. Auf dem Parkplatz hat auch die Beleuchtung einen großen Einfluss auf das Vorgehen der Übertäter.
Beleuchteter Parkplatz
„Im Dunkeln ist gut munkeln“! So lautet nämlich ein beliebter Leitsatz der finsteren Gesellen, die es auf ein Fahrzeug oder einzelne Teile des Gefährts abgesehen haben. Immerhin ist ein in der Öffentlichkeit abgestellter PKW von allen Seiten frei zugänglich. Und im Schutz der Dunkelheit fühlt sich der Ganove besonders sicher, denn Passanten können ihn kaum wahrzunehmen und den Autodiebstahl vielleicht verhindern. Ein beleuchteter Parkplatz stellt den Dieb jedoch schnell bloß, deshalb nehmen die Ganoven von ihrem illegalen Vorhaben meist schon im Vorfeld Abstand.
Alarmanlage in der Garage
Eine Garage schützt zwar zunächst das Fahrzeug, denn es ist in seinem Gehäuse nicht unmittelbar zugänglich. Wenn der Dieb aber erst mal eindringen konnte, bleibt er vor unerwünschten Einblicken geschützt und kann unbemerkt seinem frevelhaften Handwerk nachgehen. Dagegen hilft nur die Nachrüstung mit einer Alarmanlage. Deren Sensoren erfassen zum Beispiel Erschütterungen oder andere Auslöser, und die Anlage setzt eine lautstarke Sirene in Gang. Der ohrenbetäubende Lärm alarmiert den Besitzer, stört den Nachtschlaf der Nachbarschaft und verhindert so den Erfolg der illegalen Maßnahme.
Diese Arten einer Diebstahlsicherung für Automatikgetriebe sind geeignet
Mechanische Pedalsperre
Die Pedalsperre wird von einigen Herstellern speziell als Diebstahlsicherung für Automatikgetriebe angeboten. Das Gerät überzeugt durch seine einfache Handhabung und die robuste Ausführung. Die Wegfahrsperre blockiert das Bremspedal und zusätzlich den kompletten Fußraum des Fahrzeugs.
Im Unterschied zu einer herkömmlichen Lenkradsperre kommt die Pedalsperre mit empfindlichen Komponenten des Fahrzeugs nicht in Berührung. Deshalb hinterlässt sie etwa am Lenkrad keine Kratzer und verursacht auch keine anderen Abnutzungsspuren. In Testberichten berichten die Autoren, bei einem Aufbruchversuch habe die Pedalsperre ganze 17 Minuten lang standgehalten.
Lenksäulensperre
Die mechanische Sperre verhindert die Drehung des Lenkrads und blockiert den Stromfluss zum Anlasser und zur Zündung. Die Lenksäulensperre ist bei jedem Verlassen des Fahrzeugs zu aktivieren. Den Eibau sollte man aber einem Fachbetrieb überlassen, die Kosten variieren je nach Hersteller.
GPS-Tracker
Ein GPS-Modul erhält die aktuellen Koordinaten des Fahrzeugs und damit seinen genauen Standort vom satellitengestützten Global-Positioning-System (GPS). Das Gerät ist im Fahrzeug installiert oder abgelegt und übermittelt die empfangenen Daten an ein Handy oder das Tablet des Besitzers. Einige Systeme warnen zusätzlich durch einen automatischen Alarm, wenn der Wagen eine bestimmte Geo-Zone verlässt. Die Kosten reichen von 30 bis zu 300 Euro.
Die Schlüsseldose als Strahlenschutz
Ein Etui schirmt den Schlüssel eines Keyless-Systems ab und verhindert eine Verlängerung der Funkstrecke. Mit dieser Methode manipulieren die Autodiebe nämlich neuere Funksicherungen von Autoschlössern. Allerdings wirkt dieser Schutz nicht in jedem Fall auf zuverlässige Weise. Außerdem passt nicht jeder Autoschlüssel in den Behälter. Und das Abschließen ohne Schlüssel funktioniert so gar nicht mehr. Eine absurde Situation entsteht, wenn die Schutzmaßnahmen die Funktion komplett außer Kraft setzen.
Die Alarmanlage
Die Elektronik dieser Anlagen reagiert auf verschiedene Impulse. Dazu gehören Glasbruch, Erschütterungen, aber auch eine Änderung der Neigung des Wagens, wie sie beim Abschleppen oder dem Anheben auf einen Anhänger entsteht. Auf einen Spannungsabfall reagiert sie ebenfalls. Dieser entsteht etwa beim Öffnen einer Fahrzeugtür, wenn sich die Innenbeleuchtung einschaltet. All diese Vorkommnisse setzen eine Sirene in Gang und schalten das Warnlicht an.
Einige Ausführungen neigen allerdings zu Fehlalarmen. In der Folge sind sie bei einem wirklichen Diebstahlversuch dann weniger wirksam. Die Experten raten zu Modellen, die bei der Verdrahtung mit weniger Aufwand verbunden sind.
Der OBD-Saver
Die Onboard Diagnose (OBD) versetzt den Mechaniker in die Lage, über einen entsprechenden Anschluss im Fahrzeug die Fahrzeugdaten auszulesen und die Ursache eines vorliegenden Fehlers zu erkennen. Aber auch die Kriminellen verfügen über entsprechende Computer-Programme und setzen dann die Wegfahrsperre außer Funktion.
Mit einem entsprechenden Deckel schützt man deshalb die Anschlussbuchse für das OBD, um den Zugriff auf die Elektrik und den Board-Computer zu verhindern. Nur eine Fachwerkstatt sollte den Einbau vornehmen, allerdings zu einem Preis von etwa 200 Euro.
Die Parkkralle
Die Metallkonstruktion wird am Rad des Fahrzeugs angebracht. Sie verhindert das Fahren und wirkt abschreckend auf den Dieb. Denn das Abmontieren ist mir einem hohen Zeitaufwand verbunden. Die Kosten sind vergleichsweise niedrig, sie beginnen bei 20 und reichen bis zu 150 Euro.
Der Ventilwächter
Ein Ventilwächter sitzt auf dem Ventil des Reifens. Durch die beim Fahren entstehende Fliehkraft lässt er Luft aus den Pneus, was den Täter zur Aufgabe zwingt. Diese Art des Diebstahlschutzes kann aber schnell zu gefährlichen Situationen führen. Vergisst der Besitzer nämlich, den Wächter bei normaler Nutzung zu entfernen, kann der Wagen bei niedrigem Reifendruck anfangen zu schleudern. Die Kosten liegen bei verkraftbaren 50 Euro.
Das Felgenschloss
Jedes Rad erhält eine besondere Befestigungsschraube anstelle der originalen Schraube. Das neue Teil lässt sich ausschließlich mit dem zugehörigen codierten Steckschloss lösen. Das Felgenschloss kostet im Set zwischen 10 und 30 Euro. Leider haben die Autodiebe inzwischen die passenden Steckschlüssel auf ihren Beutezügen gleich mit dabei.
Der Sinn der Schutzmaßnahmen
Die Parkkrallen und Lenkradsperren setzen vor allem auf Abschreckung. Ihre Signalfarben sind auch in der Dunkelheit klar erkennbar und sagen dem Dieb, dass er mit erhöhtem Arbeitsaufwand zu rechnen hat. Denn das widerstandsfähige Material und die massive Bauweise kosten viel Zeit, wenn sie überwunden werden sollen. Der Ganove weiß aber, dass sein Vorgehen nicht allzu lange dauern darf. Denn er lebt in der ständigen Angst, entdeckt zu werden. Und jede vergehende Minute erhöht sein Risiko, weshalb er schließlich in vielen Fällen seinen Versuch aufgeben wird. Dem Besitzer sollte es deshalb auf eine Investition von etwa 100 Euro nicht ankommen, wenn er sein Fahrzeug auf diese Weise vor einem Diebstahl schützen kann.
Grundsätzlich sollte sich der Autofahrer aber darüber im Klaren sein, dass all seine Maßnahmen den Dieb nur für einen begrenzten Zeitraum aufhalten. Besonders ein mechanischer Diebstahlschutz kann mit dem entsprechenden Werkzeug überwunden werden. Das gilt auch für die Elektronik, wenn der Kriminelle über entsprechende Kenntnisse verfügt. Entscheidend ist jedoch der Zeitaufwand, mit dem er rechnen muss. Bei einem erhöhten Aufwand ergeben sich schnell Zweifel an der frevelhaften Tat, und der Täter lässt bald ab von seinem Vorhaben.
Fazit
Jedes der vorgestellten Systeme hat seine Vor- und Nachteile. Besonders zu bedenken ist die Abstell-Situation: In einer geschützten Garage etwa kann der Dieb ungestört werkeln, da hilft nur ein lautstarker Alarm, der ihn bei seinem üblen Tun empfindlich stört und den Autodiebstahl verhindert. Grundsätzlich empfiehlt sich ohnehin eine Kombination von verschiedenen Systemen, um all ihre Vorzüge zu nutzen. Ein GPS-Modul ermöglicht sogar nach einem Diebstahl die Ortung im Ausland. Unter Umständen gewährt die Versicherung bei dieser Ausstattung sogar einen Rabatt.
